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Wenn Umwelt krank macht.
Moderne Umweltmedizin.

Stand: 11. Mai 2025

Schimmel in der Wohnung – Gesundheitsgefahr für dich und deine Familie

Schimmel in den eigenen vier Wänden ist nicht nur ein hässlicher Fleck an der Wand, sondern kann deine Gesundheit ernsthaft gefährden. Für werdende Eltern, junge Familien und Allergiker ist es wichtig zu verstehen, welche Risiken Schimmel in der Wohnung birgt. In diesem Artikel erfährst du, wie Schimmel deinem Körper schaden kann, welche Symptome möglich sind und warum besondere Vorsicht für Kinder, Schwangere und Allergiker geboten ist.

Kinderzimmer mit Schimmel an der WandAbbildung: Schimmel ist eine Gefahr für die Gesundheit.

Schimmel im Zuhause – mehr als nur ein optisches Problem

Schimmelbefall in Innenräumen ist weiter verbreitet, als viele denken. Schätzungen zufolge hat jeder fünfte Haushalt in Deutschland mit Schimmel zu kämpfen – in Wohnungen mit Kindern ist sogar jede vierte betroffen. Trotzdem wird das Risiko oft unterschätzt: Fast 20 % der Betroffenen glauben irrtümlich, Schimmel habe keinerlei Einfluss auf ihre Gesundheit. Dabei kann der unscheinbare Pilz eine Vielzahl von Beschwerden auslösen – von Kopfschmerzen und Übelkeit bis hin zu ernsthaften Atemwegsproblemen. Klar ist: Schimmel ist nicht harmlos, und seine Auswirkungen auf die Gesundheit solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Selbst wenn ein kleiner Fleck an der Wand zunächst unscheinbar wirkt, kann er ein Hinweis auf ein größeres verborgenes Problem sein.

Wie Schimmel der Gesundheit schadet

Schimmelpilze verbreiten mikroskopisch kleine Sporen und produzieren Stoffwechselprodukte, die in die Raumluft gelangen. Werden diese Partikel eingeatmet, können sie im Körper vielfältige Reaktionen auslösen. Laut Umweltbundesamt zeigen Studien einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Schimmel in Innenräumen und Atemwegsbeschwerden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Robert Koch-Institut (RKI) bestätigen, dass Schimmelbelastung insbesondere mit Atemwegsreizungen, allergischen Symptomen und sogar Asthma verknüpft ist. Ab welcher Konzentration Schimmel exakt krank macht, lässt sich zwar noch nicht bestimmen – doch Mediziner raten, jede Schimmelbildung vorsorglich ernst zu nehmen.

Allergien, Reizungen und Atemwegsprobleme

Schimmel wirkt häufig als Allergen und als Reizstoff. Das heißt, er kann dein Immunsystem ähnlich aktivieren wie Pollen oder Hausstaub. Typische Anzeichen einer Schimmelpilz-Allergie sind zum Beispiel Niesreiz, laufende oder verstopfte Nase, juckende Augen und Halskratzen. Auch Hautausschläge oder Asthmaanfälle können durch Schimmelsporen getriggert werden. Werden Schimmelsporen oder ihre Stoffwechselprodukte über die Luft aufgenommen, lösen sie oft allergische Reaktionen und Schleimhautreizungen in den Atemwegen aus. Das RKI geht davon aus, dass vor allem solche allergischen Reaktionen – etwa an Augen, Nase, Rachen – zu den häufigsten Gesundheitsfolgen von Schimmel gehören. Betroffene klagen dann z.B. über chronischen Schnupfen, Reizhusten oder Atemnot. Weil diese Symptome unspezifisch sind, werden sie im Alltag oft nicht direkt mit Schimmel in Verbindung gebracht. Viele leben eine Zeit lang mit leichten Beschwerden, ohne den eigentlichen Auslöser zu erkennen. Doch gerade anhaltende Atemwegsreizungen in den eigenen vier Wänden sollten Anlass geben, nach verborgenen Schimmelquellen zu suchen.

Ein besonderes Problem: Schimmel kann bestehende Allergien und Asthma verstärken. Wenn du oder dein Kind bereits unter Hausstaubmilben-Allergie oder allergischem Asthma leidet, kann zusätzlicher Schimmelkontakt die Beschwerden erheblich verschlimmern. Die dauernde Reizung der Atemwege durch Schimmel begünstigt Entzündungsprozesse und kann die Kontrolle von Asthma erschweren. In einem Haushalt mit Schimmelbelastung ist das Risiko, an Asthma zu erkranken, insgesamt erhöht. Eine US-Studie fand heraus, dass Babys, die früh Schimmelsporen ausgesetzt waren, im Kindergartenalter mehr als doppelt so häufig Asthma entwickelten wie Kinder aus schimmelfreien Haushalten. Frühkindliche Schimmelexposition scheint also eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Asthma zu spielen. Auch unabhängig von Allergien kann längerer Schimmelkontakt die Lungenfunktion beeinträchtigen und zu chronischer Bronchitis beitragen.

Schimmelpilzgifte: Wenn der Pilz toxisch wirkt

Neben Allergenen bringt Schimmel noch eine andere Gefahr mit sich: Einige Arten bilden giftige Stoffe, sogenannte Mykotoxine. Das sind Schimmelpilzgifte, die als Nebenprodukte des Pilzwachstums entstehen. Schon in relativ geringer Konzentration können Mykotoxine gesundheitsschädlich sein. Gelangen sie in deinen Körper – etwa durch eingeatmete Sporen oder Staub, der mit Schimmelpartikeln belastet ist – können sie vielfältige Wirkungen haben. Kurzfristig führen sie unter Umständen zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Schwindel, Kopfweh oder Durchfall. Langfristig können einige Mykotoxine Organe schädigen (z.B. Leber und Nieren schwächen) oder das Immunsystem beeinträchtigen. In Tierversuchen und Laborstudien zeigen manche dieser Substanzen sogar krebserregende oder erbgutschädigende Effekte. Für dich zuhause bedeutet das: Ein schimmeliger Geruch oder Belag ist nicht nur ein optisches Ärgernis, sondern könnte auf unsichtbare Giftstoffe hinweisen, die deine Familie belasten. Zum Glück tritt eine akute Mykotoxin-Vergiftung in Wohnräumen selten auf – dazu müssten große Mengen toxischen Schimmels vorhanden sein. Dennoch können auch geringere Konzentrationen über lange Zeit dein Wohlbefinden beeinträchtigen, z.B. indem sie dich dauerhaft müde und unkonzentriert machen. Es lohnt sich also, Schimmel gar nicht erst so weit kommen zu lassen. (Mehr über Schimmelpilzgifte erfährst du in unserem ausführlichen Artikel über Mykotoxine.)

„Die Dosis macht das Gift“ – auf die Menge kommt es an

Nicht jeder kleine Schimmelfleck bedeutet automatisch, dass du sofort schwer erkrankst. Ausmaß und Dauer der Schimmelbelastung sind entscheidende Faktoren dafür, wie sehr deine Gesundheit leidet. Oftmals gilt: Je mehr Schimmelsporen in der Luft und je länger du ihnen ausgesetzt bist, desto größer das Risiko. Besonders heimtückisch ist versteckter Schimmel, der unbemerkt über Monate wachsen kann – zum Beispiel hinter einer Schrankwand im Schlafzimmer. Dort werden kontinuierlich Sporen freigesetzt, die du täglich einatmest, ohne es zu merken. Ein solcher verborgener Befall kann weitaus gefährlicher sein als z.B. ein kleiner schwarzer Fleck an der Silikonfuge in der Dusche. Warum? Im Bad hältst du dich meist nur kurz auf, und auf glatten Fliesen lässt sich Schimmel leichter entfernen. In Wohn- und Schlafräumen hingegen bist du viel länger und intensiver der Belastung ausgesetzt. Ganz nach dem Prinzip „Die Dosis macht das Gift“: Kleinere Mengen Schimmel lösen vielleicht nur leichte Reizungen aus, während große, langandauernde Belastungen ernsthafte Krankheiten nach sich ziehen können. Deshalb solltest du auch kleinflächigen Schimmel niemals ignorieren – er könnte die Spitze des Eisbergs sein.

Wer ist besonders gefährdet?

Schimmel kann grundsätzlich bei jeder Person zu Gesundheitsproblemen führen. Manche Personengruppen reagieren jedoch besonders empfindlich auf Schimmelsporen oder haben ein höheres Risiko für schwere Verläufe. Dazu zählen vor allem:

  • Babys und Kleinkinder: Ihr Immunsystem und die Atemwege sind noch in der Entwicklung, weswegen sie empfindlicher auf Schadstoffe reagieren. Studien zeigen, dass Kinder, die schon im ersten Lebensjahr Schimmel ausgesetzt sind, später deutlich häufiger Asthma und Allergien entwickeln. Zudem atmen Kinder pro Kilogramm Körpergewicht mehr Luft ein als Erwachsene, wodurch sie relativ mehr Sporen aufnehmen. Eltern sollten daher besonderes Augenmerk darauf legen, dass Kinderzimmer schimmelfrei sind. Selbst vermeintlich kleine Probleme (etwa ein Stockfleck in der Zimmerecke) können auf Dauer die Gesundheit der Kleinen beeinträchtigen.

  • Schwangere Frauen: Während der Schwangerschaft ist das Immunsystem der Mutter leicht verändert, und manche Abwehrreaktionen laufen anders ab als gewohnt. Schwangere gelten als Risikogruppe, weil Infektionen oder starke körperliche Belastungen in dieser Zeit vermieden werden sollten. Einige Schimmelpilzarten – etwa Alternaria, Aspergillus oder Penicillium – stehen im Verdacht, fruchtschädigende Substanzen zu produzieren. Solche Schimmelgifte könnten dem ungeborenen Baby schaden, insbesondere wenn die werdende Mutter längere Zeit in einer schimmeligen Umgebung lebt. Eindeutige Grenzwerte, ab wann eine Gefährdung des Embryos besteht, gibt es zwar nicht. Dennoch raten Experten, dass Schwangere Schimmelbelastungen strikt meiden. Hinzu kommt: Sollte es durch Schimmel zu einer Erkrankung (etwa einer Allergie, Atemwegsinfektion oder Vergiftung) kommen, ist die Behandlung bei Schwangeren oft komplizierter, da nicht alle Medikamente in der Schwangerschaft erlaubt sind. Deshalb gilt: Wenn du schwanger bist, sorge dafür, dass dein Wohnumfeld frei von Schimmel ist – dir und deinem Baby zuliebe.

  • Allergiker und Asthmatiker: Menschen, die bereits an Allergien (z.B. Hausstaub, Pollen, Tierhaare) oder an Asthma bronchiale leiden, reagieren auf zusätzliche Schimmelsporen meist schneller und stärker. Das ohnehin sensibilisierte Immunsystem erkennt die Schimmelbestandteile als weitere Feinde und verstärkt die allergische Reaktion. Häufig kommt es dann zu ganzjährigen Symptomen, weil Schimmel – anders als etwa Pollen – dauerhaft in Innenräumen präsent sein kann. Asthmatiker merken oft, dass sie in schimmeligen Räumen häufiger Atemnot oder Hustenanfälle bekommen. Auch kann Schimmel neue Allergien auslösen: Jemand, der beispielsweise wegen Gräserpollen allergisches Asthma hat, kann zusätzlich eine Schimmelpilzallergie entwickeln. Für Allergiker und Asthmatiker ist es daher besonders wichtig, Wohnräume schimmelfrei zu halten, um ihre Beschwerden nicht weiter anzuheizen.

  • Personen mit geschwächtem Immunsystem: Wer ein schwaches Immunsystem hat – etwa durch bestimmte Krankheiten (HIV, Diabetes), Medikamente (Chemotherapie, Cortison) oder hohes Alter – muss bei Schimmel besonders vorsichtig sein. Schimmelpilzinfektionen kommen zwar insgesamt selten vor, treten aber fast nur bei Immungeschwächten auf. Das RKI betont, dass für gesunde Menschen Schimmelsporen (wie etwa von Aspergillus-Pilzen) in der Regel keine Infektionsgefahr darstellen, wohl aber für abwehrgeschwächte Personen oder Patienten mit Lungenerkrankungen. In einem geschwächten Körper können die Sporen sich unter Umständen ansiedeln und auskeimen. Mediziner berichten, dass sich Schimmelpilze dann in der Lunge ausbreiten und im schlimmsten Fall über die Blutbahn sogar weitere Organe befallen können. Eine solche invasive Schimmelpilzerkrankung ist selten, aber äußerst ernst und schwer behandelbar. Besonders gefährdet sind z.B. Transplantationspatienten, Menschen mit Krebs unter Chemotherapie oder sehr alte, gebrechliche Personen. Wenn jemand aus deiner Familie immungeschwächt ist, sollte Schimmel in der Wohnung keinesfalls toleriert werden.

(Auch Haustiere können auf Schimmel reagieren. Beispielsweise entwickeln Hunde und Katzen gelegentlich Allergien gegen Schimmelpilze in der Wohnung, was sich in Hautproblemen oder Atemwegsreizungen äußern kann. Wenn dein Haustier unerklärliche Beschwerden zeigt, lohnt es sich ebenfalls, die Wohnumgebung auf Schimmel zu prüfen.)

Schimmel vorbeugen und richtig handeln

Angesichts der genannten Gesundheitsrisiken ist klar: Schimmel gehört nicht in ein gesundes Zuhause. Doch was tun, wenn du Schimmel entdeckst? Zunächst einmal: Bewahre Ruhe, aber nimm das Problem ernst. Auch kleinere Stellen solltest du nicht einfach überstreichen oder ignorieren, denn der eigentliche Befall reicht oft tiefer. Schimmel muss entfernt werden, und zwar möglichst schnell und gründlich. Das Umweltbundesamt empfiehlt hier das Vorsorgeprinzip: Schimmel in Innenräumen ist stets ein hygienisches Problem und muss beseitigt werden, bevor es zu Erkrankungen kommt. Dieser Leitsatz unterstreicht, dass man mit der Schimmelentfernung nicht warten sollte, bis jemand krank wird. Je früher du handelst, desto besser für die Gesundheit deiner Familie.

Eine gründliche Ursachenforschung ist dabei wichtig: Schimmel kommt nicht von ungefähr, sondern hat immer eine Ursache – sei es eine feuchte Wand, ein Wasserleck oder falsches Lüftungsverhalten. Nur wenn die Feuchtigkeitsquelle beseitigt ist, bleibt man auf Dauer schimmelfrei. In vielen Fällen kann bereits konsequentes Lüften und Heizen das Raumklima so verbessern, dass Schimmel keine Chance mehr hat. (Tipps dazu und wie du erste Warnzeichen von Schimmel erkennst, findest du in unserem Ratgeberartikel „Schimmelalarm: Frühwarnzeichen erkennen und richtig handeln“.)

Bei größerem Befall zögere nicht, professionelle Hilfe hinzuzuziehen. Fachleute können den Schimmel sachgerecht entfernen und beraten, wie zukünftiges Wachstum verhindert wird. Insbesondere wenn Schwangere, Babys oder chronisch Kranke im Haushalt leben, sollte die Sanierung lieber von Profis durchgeführt werden, um kein Risiko einzugehen. Schimmelentfernung kann nämlich selbst gesundheitsschädlich sein, wenn man ohne Schutz und Know-how vorgeht – das Einatmen aufgewirbelter Sporen bei Reinigungsversuchen ist gefährlich. Experten verfügen über Schutzkleidung, spezielle Filter und das nötige Fachwissen, um den Pilz sicher zu beseitigen. Es mag Überwindung kosten, fremde Hilfe ins Haus zu holen, aber die Gesundheit deiner Familie sollte an erster Stelle stehen.

Fazit: Schimmel in der Wohnung ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko, besonders für empfindliche Gruppen wie Kinder, Schwangere, Allergiker und Immungeschwächte. Die Palette der möglichen Auswirkungen reicht von lästigen Allergiesymptomen bis hin zu schweren Atemwegserkrankungen. Die gute Nachricht ist, dass du dem Risiko nicht hilflos ausgeliefert bist: Indem du Schimmelbefall keine Chance gibst – durch Wachsamkeit, gutes Raumklima und rasches Handeln im Ernstfall – schützt du die Gesundheit deiner Familie. Sollte dennoch Schimmel auftreten, scheue dich nicht, ihn konsequent zu entfernen (lassen). Dein Zuhause soll ein Ort zum Wohlfühlen sein – und dazu gehört vor allem eins: schimmelfreie, gesunde Raumluft. Bleib aufmerksam und tu deiner Familie den Gefallen, Schimmel immer ernst zu nehmen. Die Vorsorge zahlt sich aus, denn nichts ist wichtiger als ein gesundes Zuhause.