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25. April 2025 / Archiv

Durchfall: Das sollten Eltern wissen

Durchfall (medizinisch Diarrhö) tritt auf, wenn Stuhlgang häufiger und deutlich flüssiger als üblich ist. Besonders bei Kindern kann das schnell kritisch werden, da sie durch den Flüssigkeitsverlust rasch dehydrieren. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Ursachen Durchfall haben kann, wie Sie Beschwerden lindern und wann ein Arztbesuch notwendig ist.


Was ist Durchfall?

Von Durchfall spricht man, wenn Sie oder Ihr Kind drei oder mehr ungeformte, flüssige Stühle pro Tag ausscheiden. Häufig kommen Symptome wie Bauchschmerzen, Krämpfe, Übelkeit oder Erbrechen hinzu. Bei akuten Infektionen hält der Durchfall meist nur wenige Tage an. Starker Durchfall verursacht jedoch große Flüssigkeits- und Elektrolytverluste, was insbesondere für Babys und Kleinkinder gefährlich werden kann.


Ursachen und Auslöser

  • Infektionen: Die häufigste Ursache sind Virusinfektionen (z.B. Noro- oder Rotaviren) und Bakterien (z.B. Salmonellen).
  • Lebensmittelvergiftung: Verdorbene Speisen oder Gifte, die Bakterien produziert haben, können zu plötzlichem Durchfall und Erbrechen führen.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption oder Glutenunverträglichkeit.
  • Stress und Psyche: Aufregung oder Angst können „nervösen Durchfall“ auslösen.
  • Nebenwirkung von Medikamenten: Insbesondere Antibiotika greifen die Darmflora an.

Gerade Kinder nehmen Keime oft über ungewaschene Hände auf. Achten Sie bei Kleinkindern daher besonders auf gründliche Hygiene.


Symptome und Warnzeichen

  • Häufiger wässriger Stuhl
  • Bauchschmerzen, Krämpfe, Völlegefühl
  • Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Eventuell Fieber
  • Bei Kindern: Apathie, Weinen ohne Tränen, eingesunkene Fontanelle (bei Babys)

Wann zum Arzt?

  • Durchfall länger als zwei Tage ohne Besserung
  • Anhaltendes Erbrechen, Fieber über 39 °C
  • Blut oder Schleim im Stuhl
  • Anzeichen von Austrocknung (trockener Mund, fehlende Tränen, kaum Harn)
  • Starke Bauchschmerzen

Wer unsicher ist, sollte im Zweifel beim Kinderarzt nachfragen.


Erste Hilfe und Hausmittel

  1. Flüssigkeit und Elektrolyte

    • Viel trinken: Wasser, Tee, dünne Saftschorlen
    • Elektrolyt-Glucose-Lösungen aus der Apotheke oder Hausrezept (1 l abgekochtes Wasser, 4 TL Zucker, ¾ TL Salz, ggf. etwas Orangensaft)
    • Stillbabys weiter stillen, Flaschenbabys weiter mit Säuglingsnahrung versorgen
  2. Leichte Kost

    • Schonkost wie Reis, Kartoffeln, Zwieback, geriebener Apfel oder Bananen
    • Zunächst auf sehr fettreiche, scharfe und blähende Speisen verzichten
    • Sobald der Appetit zurückkehrt, langsam zur normalen Ernährung übergehen
  3. Wärme und Ruhe

    • Wärmflasche oder Kirschkernkissen auf den Bauch legen
    • Ausreichend Ruhe und Schlaf ermöglichen
  4. Hygiene

    • Häufiges Händewaschen mit Seife
    • Bei ansteckenden Durchfallerkrankungen: eigenes Handtuch für Erkrankte
    • Gründliche Reinigung von Toiletten, Türklinken, Windelbereichen

Vorbeugung

  • Händewaschen: Wichtig nach jeder Toilette, vor dem Essen und nach dem Windelwechsel.
  • Lebensmittelhygiene: Fleisch und Eier gut durchgaren, Lebensmittel gekühlt aufbewahren.
  • Reise: Nur sauberes Trinkwasser (Flasche, abgekochtes Wasser) verwenden, vermeide Eiswürfel. Obst und Gemüse bei Bedarf selbst schälen.
  • Impfungen: Die Rotavirus-Impfung wird für Säuglinge empfohlen, um schwere Durchfälle zu verhindern.

Fazit

Durchfall ist in vielen Fällen harmlos und klingt nach wenigen Tagen von selbst ab. Wichtig ist, Flüssigkeits- und Elektrolytverluste zügig auszugleichen, besonders bei Kindern. Achten Sie auf Warnzeichen wie Austrocknung oder Blut im Stuhl – hier sollte rasch ärztlicher Rat eingeholt werden. Mit vorbeugenden Maßnahmen wie Hygiene und bewusster Lebensmittelzubereitung lässt sich das Risiko für Durchfallerkrankungen senken.